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Bernd Ballmann im National Maritime Museum (Greenwich/London). Foto von Jobst Richard Thuerauf | |
Ein akribischer Leser und Sammler, ein wunderbarer Kollege im Kreis der Chamisso-Freunde, der beste Kenner der reichen Illustrationsgeschichte von "Peter Schlemihls wundersamer Geschichte" - das war Bernd Ballmann, der (wie sein Sohn Henry Ballmann mitteilte) am 21. Oktober 2025 verstorben ist. Auf seine Initiative ging die Wanderausstellung über die Geschichte dieses Buches zurück, die ab Ende 2014 im Frankfurter Kleist-Museum und andernorts zu sehen war. Viel größer und opulenter hätte sich Bernd Ballmann seine Chamisso-Ausstellung gewünscht, doch leider war das "Kulturwerk", das Buchmuseum der Berliner Staatsbibliothek, damals noch nicht fertiggestellt. Es war immer eine Freude, sich mit ihm über Chamisso oder Kafka, Gott und die Welt zu unterhalten, weil er die Dichter und ihre Werke beim Wort nahm. Für den genauen Leser blieb die Länge von Schlemihls Siebenmeilenschritten nicht im Ungefähren, sondern ließ sich genau berechnen (siehe dazu seinen Beitrag im
Chamisso-Forum). Bernd Ballmann hatte ein großes Vergnügen, sich in solche Details zu vertiefen. Einmal schickte er aus London einen Kommentar zur fünffachen Verwendung des Partikels
auch in Chamissos Gedicht
Lebe wohl (
hier nachzulesen). Seine Genauigkeit, seine Zugewandtheit, seine Beharrlichkeit und sein feiner Humor werden vielen Chamissoforschern in guter Erinnerung bleiben.
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| Bernd Ballmann in den Räumen der Linnean Society, London, 2011 |
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