Vier
Briefe Adelbert von Chamissos an seinen vertrauten Freund Julius Eduard Hitzig
und ein Briefentwurf von Chamisso an seinen Bruder Hippolyte, die auf August
bis Oktober 1818, das Ende von Chamissos Weltreise zu datieren sind und im
Freien Deutschen Hochstift Frankfurt aufbewahrt werden, werden in einem eben
erschienen Beitrag in der Zeitschrift für Germanistik transkribiert,
kommentiert und eingeordnet. Diese Briefe sind von den bisherigen
Briefeditionen (Hitzig 1839, Palm 1864, Geiger 1905, Petersen/Rogge 1923,
Riegel 1934) nicht gedruckt worden. Sie zeigen in unbekannter Deutlichkeit
Chamissos zwiespältiges Verhältnis zu seinem die Weltumsegelung abschließenden
Aufenthalt im von ihm als „halszuschnürend“ empfundenen St. Petersburg. Darüber
hinaus spiegeln die Briefe die Behinderungen bei der Weiterreise durch die
dortige Obrigkeit, Chamissos Desillusionierung hinsichtlich der Ergebnisse der
Weltreise und seine Skepsis gegenüber der Präsentation des Reisewerks in Form
von Expeditionsberichten und naturkundlichen Sammlungen. Zudem verrät eine
Briefpassage, dass Chamisso – anders als es seine Reiseberichte vermuten lassen
und es die Sekundärliteratur bis heute behauptet – durchaus (wenn auch
verspätet) über die offiziellen Instruktionen der russischen Weltumsegelung in
Kenntnis gesetzt wurde. Seine Identifikation mit der bekanntesten durch ihn
geschaffenen literarischen Figur belegt der Abschlusssatz in einem der Briefe,
mit welchem er seinem Freund Hitzig die Rückkehr nach Berlin verspricht:
„Schlemiel kom[m]t wieder.“
Anna
Busch, Johannes Görbert: „Schlemiel kommt wieder.“ Unveröffentlichte Briefe von
Adelbert von Chamisso vom Ende seiner Weltreise. In: Zeitschrift
für Germanistik, Heft 1/2013, S. 134-142.
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