Samstag, 25. Juni 2022
200. Todestag von E. T. A. Hoffmann - Podcast - Termine für neue Spaziergänge
Freitag, 3. Juni 2022
Katerina Poladjan erhält den Chamisso-Preis der Stadt Dresden 2022
Katerina Poladjan hat mit ihren vier Romanen einen neuen, eigenständigen Ton in die deutschsprachige Literatur gebracht, schwebend zwischen Geschichte und Fiktion. Die Lebensgeschichte öffnet sich zur Geschichte der Familie, zur Vorgeschichte unserer Gegenwart, zur Geschichte des mörderischen 20. Jahrhunderts; die Erzählerinnen bewegen sich zwischen der Welt ihrer Herkunft – Sowjetrussland, Armenien – und suchen nach einer Wahrheit, die es nicht gibt, und Heimat, die sich nur der Hoffnung zeigt. Sie nimmt ihre Leserinnen und Leser mit auf die »Suche nach einer Sprache, die in der Vergangenheit eine Spur der Zukunft entdeckt«. (Katrin Schumacher, Jurymitglied).
Der Chamisso-Preis würdigt diese große Literatur deutscher Sprache – jenseits nationaler Einsinnigkeit. Der Chamisso-Preis Dresden wurde 2017 neu gestiftet und wird von dem gemeinnützigen Verein Bildung und Gesellschaft e.V. aus Dresden getragen – seit diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der Internationalen Chamisso-Gesellschaft mit Sitz in Berlin. Mit dem Chamisso-Preis Dresden werden Autorinnen und Autoren geehrt, die durch ihr Schreiben die Erfahrungen ihrer Biografie mitteilen und einen erweiterten Blick auf unsere Gesellschaft und ihre Offenheit gegenüber anderen Kulturen ermöglichen. So setzt der Preis ein Zeichen für die Fortentwicklung unserer Gesellschaft hin zu einer neugierigen und zukunftsfähigen Gemeinschaft kultureller Vielfalt.
Katerina Poladjan wurde in Moskau geboren, wuchs in Rom und Wien auf und lebt in Deutschland. Sie schreibt Theatertexte und Essays, auf ihr Prosadebüt »In einer Nacht, woanders« folgte »Vielleicht Marseille« und gemeinsam mit Henning Fritsch schrieb sie den literarischen Reisebericht »Hinter Sibirien«. Sie war für den Alfred-Döblin-Preis nominiert wie auch für den European Prize of Literature und nahm 2015 bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt teil. Für »Hier sind Löwen« erhielt sie Stipendien des Deutschen Literaturfonds, des Berliner Senats und von der Kulturakademie Tarabya in Istanbul. 2021 wurde sie mit dem Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund ausgezeichnet. Mit »Zukunftsmusik« stand Katerina Poladjan auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse 2022 und wurde mit dem Rheingau Literatur Preis 2022 ausgezeichnet. (Quelle: S. Fischer Verlag)Sonntag, 29. Mai 2022
Chamissos Garten - Einladung zur Kleistpark-Führung
Der Dichter und Naturforscher Adelbert von Chamisso wurde 1819 am
Königlichen Botanischen Garten angestellt, als Kustos am Königlichen
Herbarium. Er arbeitete hier als Wissenschaftler bis 1838.
Und er schrieb, auch Gedichte.
Wir flanieren durch den ehemaligen Botanischen Garten Berlins, heute
Heinrich-von-Kleist-Park.
Über diesen Ort wurde viel geschrieben und veröffentlicht, auch
Poetisches.
Rundgang mit Sibylle Nägele und Joy Markert.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Anmeldung bitte bei den Museen Tempelhof-Schöneberg
vorzugsweise per E-Mail:
Museum@ba-ts.berlin.de
Tel. 030 – 90277 6163 (Mo-Do 9-16 Uhr, Fr 9-14 Uhr)
Montag, 18. April 2022
Schlemihl in Wien
Die Besprechung einer Aufführung im Renaissancetheater: https://www.diepresse.com/6126675/chamissos-story-vom-verlorenen-schatten
Freitag, 25. März 2022
Nellja Veremej: Fragen an die innere Russin
"Solche wie ich, die nicht in ihrer Muttersprache schreiben, werden oft als Chamisso-Autoren bezeichnet – nach dem Mann, der ein gebürtiger Franzose war und ein deutscher Dichter. Seinerzeit, während der napoleonischen Kriege, war er mit falschem Pass und falschem Akzent am falschen Ort, der aber sein Zuhause war und Berlin hieß. In dieser Zeit entstand ein deutsches Nationalbewusstsein und ein Motor dieser Euphorie war der Kampf gegen Frankreich. Die deutsch-russische Freundschaft wurde gefeiert, alles Französische war verhasst, so dass Chamisso 1813 in Kunersdorf, einem Gutshof in Brandenburg, Zuflucht suchte und fand, um nicht in Berlin Feindseligkeiten als Franzose ausgesetzt zu sein.
Seinen berühmtesten Text hat Chamisso während des Krieges geschrieben: Sein Schlemihl ist ja in gewissem Sinne eine Frucht des Krieges. Im Schloss seiner Gastgeber, der Familie von Itzenplitz, saß Chamisso im Bibliothekzimmer am offenen Fenster, den Blick auf den schönen Park gerichtet, und schrieb seinen Schlemihl, der dem fremden grauen Mann seinen Schatten verkauft. Geld hat er seitdem im Überfluss, aber keine Ruhe mehr: Er wird durch die Welt getrieben, ,durch frühe Schuld von der menschlichen Gesellschaft ausgeschlossen´, wie Chamisso selbst, der in Frankreich zu der von den Revolutionären verhassten Minderheit der Adeligen gehört hatte und dann im preußischen Berlin zu den gehassten Franzosen.
Für seine Leiden wurde Chamisso dann schließlich entlohnt, als Dichter gefeiert und auch als Wissenschaftler, aber erst, als wieder Ruhe eingekehrt war. Und während ich diese Zeile schreibe, zähle auch ich die Stunden und Minuten, bis dieser Krieg zu Ende geht."
Die Chamisso-Preisträgerin Nellja Veremej, deutschsprachige Autorin mit russischen Wurzeln und Verwandten in der Ukraine, hat über ihre Zerrissenheit in diesen Tagen einen Text im Tagesspiegel veröffentlicht, hier nachzulesen: https://plus.tagesspiegel.de/fragen-an-die-innere-russin-will-ich-auch-ein-bisschen-opfer-sein-433537.html
Montag, 31. Januar 2022
Und was ist denn der Schatten?
Mittwoch, 1. Dezember 2021
Pierre Schlemihl führt durch Berlin
Hier in Gänze lesen
Freitag, 29. Oktober 2021
Ins Fleisch. Chamisso-Poetikdozentur 2021 mit Paul-Henri Campbell
Paul-Henri Campbell, deutsch-amerikanischer Schriftsteller,
geboren 1982 in Boston, USA, ist Dozent der dreiteiligen
Chamisso-Poetikdozentur 2021. Campbell gilt als einer der wichtigsten
Dichter seiner Generation. Seine erste Vorlesung trägt den Titel
"Frustmensch trifft Lustmensch. Johann Faust und Sir John Falstaff
sitzen in einer Bar". Worin unterscheidet sich die Poesie von Religion?
Ist Sprache ein Serum gegen das Böse? Diesen Fragen geht Paul-Henri
Campbell in seiner ersten Vorlesung nach.
Anmeldung: https://www.sadk.de/programm/anmeldung
Es gilt die 3 G-Regel. Eintritt frei.
Zweite Vorlesung: Frankenstein als Poet. Wege aus der Dystopie
Montag, 22. November 2021, 19.30 Uhr
Zentralbibliothek im Dresdner Kulturpalast, Schloßstraße 2, 01067 Dresden
Dritte Vorlesung: Kranke Gedichte. Über hinkende Vergleiche, Stilbrüche und holpernde Verse
Montag, 29. November 2021,19.30 Uhr
Zentralbibliothek im Dresdner Kulturpalast, Schloßstraße 2, 01067 Dresden
Kooperationsveranstaltung von Sächsische Akademie der Künste, Bildung und Gesellschaft e.V. und Städtische Bibliotheken Dresden
Samstag, 23. Oktober 2021
Magische Spiegelungen - Johann Erdmann Hummel in der Alten Nationalgalerie
Spieglein, Spieglein an der Wand: Niemand hat im frühen 19. Jahrhundert vertracktere Licht- und Schattenspiele in verspiegelten Bildräumen konstruiert als der Berliner Malerprofessor Hummel. Die Berliner Nationalgalerie feiert ihn als magischen Realisten, hundert Jahre vor dem Triumphzug der Neuen Sachlichkeit.
Von Michael Bienert. Als der Maler Johann Erdmann Hummel im Frühjahr 1799 nach einem siebenjährigen Studienaufenthalt in Italien in seine Heimatstadt Kassel zurückkehrte, wurde er nicht mit offenen Armen empfangen. Um sich als Hofmaler zu empfehlen, arbeitete er an einem großformatigen Bild, das die Gegend um Schloss Wilhelmshöhe als ideale Parklandschaft darstellte. Hirten, Bürger und Adelige bevölkern das Panorama, in dem eine tief stehende Nachmittagssonne die hügelige Landschaft besonders plastisch erscheinen lässt und der Herkules am Horizont im blauen Dunst verschwimmt. Doch das mit größter Raffinesse komponierte und filigran gemalte Bild mochte der Landgraf von Hessel-Kassel nicht ankaufen. Erst 1968 wurde es für die Kasseler Kunstsammlungen erworben.
Recht unauffällig hängt dieses Hauptwerk der Kasseler Zeit nun in der Alten Nationalgalerie in Berlin, die Hummel die erste große Retrospektive seit fast 100 Jahren widmet. Der Fokus liegt hier auf der Entwicklung, die Hummel nach dem Abschied von seiner Heimatstadt in Preußen genommen hat. Mit Anfang Dreißig kam er nach Berlin, ein halbes Jahrhundert lebte, arbeitete und lehrte Hummel an der Spree, ehe er 1852 hochbetagt mit 83 Jahren starb. Er war demnach ein Zeitgenosse Caspar David Friedrichs, dessen Ikonen romantischer Malerei – wie der „Mönch am Meer“ und die „Abtei am Eichwald“ – im Oberlichtsaal nebenan das Publikum fesseln. Beide Maler erregten im frühen 19. Jahrhundert maximales Aufsehen in den Kunstausstellungen, die die Berliner Akademie regelmäßig ausrichtete. Doch anders als dem Popstar Caspar David Friedrich war Hummel postum nur bescheidener Ruhm beschieden.
Dass Hummel heute in Berlin überhaupt noch einen Namen hat, verdankt sich vor allem einem einzigen Motiv. Als Maler begleitete Hummel um 1830 den Entstehungsprozeß der riesigen Granitschale, die vor Schinkels Altem Museum im Lustgarten steht. Die 75 Tonnen schwere Riesenschüssel aus märkischem Granit galt seinerzeit als kunsthandwerklich-technologisches Weltwunder und vaterländisches Symbol. Hummel schuf mehrere Bilder, in denen der Koloss im Mittelpunkt steht. Auf seiner berühmtesten Stadtansicht spiegeln sich Spaziergänger, Lustgarten und Schloss in der auf Hochglanz polierten Oberfläche der Schale. So unverrückbar wie der Trumms auf der Museumsinsel steht, so unverzichtbar schmückt dieses Gemälde Hummels die Dauerpräsentation von Berliner Malerei des 19. Jahrhunderts in der Nationalgalerie. Ein One-Hit-Wonder, welches fast das gesamte übrige Oeuvre Hummels in den Schatten stellt. Weiterlesen auf www.text-der-stadt.de/Hummel.htmlMontag, 18. Oktober 2021
Die Chamisso-Gesellschaft - bald mit Sitz in Berlin?
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Das Literaturhaus Berlin | |
Mittwoch, 29. September 2021
Romantik im Doppelpack
Freitag, 3. September 2021
Lektüre der Straßen - zehn Spaziergänge ins romantische Berlin
Teilnahme kostenlos, Voranmeldung per E-Mail erforderlich: draussen@text-der-stadt.de
[1] E. T. A. HOFFMANNS NACHTLEBEN
Als schillernde Erscheinung des Berliner Nachtlebens war Hoffmann schon zu Lebzeiten legendär. Um den Gendarmenmarkt hatte der Erzähler und Komponist, aufrechte Jurist und witzige Karikaturist seinen Lebensmittelpunkt.
Termine: Fr., 27. 8. 2021, 19 Uhr / So., 3. 10. 2021, 14 Uhr
Treffpunkt: Staatsbibliothek, Unter den Linden 8, 10117 Berlin
[2] BERLINER ABENDBLÄTTER: KLEISTS BERLIN
Eine moderne Zeitung für Berlin war Heinrich von Kleists letztes großes Projekt. Nach einem furiosen Start wurde es von der preußischen Obrigkeit abgewürgt wurde, weil es allzu sehr in die Zukunft wies; danach nahm Kleist sich das Leben.
Termine: So., 5. 9. 2021, 14 Uhr / Fr., 1. 10. 2021, 19 Uhr
Treffpunkt: Zietenplatz (Mohrenstraße 64), 10117 Berlin
[3] BRIEFE AUS BERLIN: HEINRICH HEINE
In seiner Zeit als Student an der Berliner Universität fühlte sich Heine erstmals als Dichter anerkannt. Als Jude war er mit dumpfem Nationalismus und Antisemitismus konfrontiert. In seinen „Briefen aus Berlin“ zeichnete er spitzzüngig die Physiognomie der Stadt.
Termine: So., 12. 9. 2021, 14 Uhr / Fr., 22. 10. 2021, 19 Uhr
Treffpunkt: Hochschule für Musik „Hanns Eisler“, Schloßplatz 7, 10178 Berlin
[4] SALONGESELLIGKEIT: HENRIETTE HERZ UND RAHEL VARNHAGEN
Jüdische Frauen eröffneten um 1800 neue Räume für die Selbstverständigung der Stadtgesellschaft über Kunst und Leben. Ihre Gäste schöpften daraus neue Impulse für Literatur, Wissenschaft und Politik.
Termine: Fr., 17. 9. 2021, 19 Uhr / So, 17. 10. 2021, 14 Uhr
Treffpunkt: Am S-Bahnhof Hackescher Markt, Henriette-Herz-Platz 4, 10178 Berlin
[5] KÖNIG DER ROMANTIK: LUDWIG TIECK
In Berlin als Handwerkersohn geboren und aufgewachsen, machte Tieck die Schriftstellerei früh zu seinem Beruf. Fantasievoll opponierte er gegen die Dominanz der Berliner Aufklärung und entdeckte die Stadt als Schauplatz des Wunderbaren und Geheimnisvollen.
Termine: Fr., 24. 9. 2021, 19 Uhr / So., 24. 10. 2021, 14 Uhr
Treffpunkt: Musikschule „Fanny Hensel“, Wallstraße 42, 10179 Berlin
Teilnahme kostenlos, Voranmeldung per E-Mail erforderlich: draussen@text-der-stadt.de
Donnerstag, 10. Juni 2021
Das romantische Berlin. Literarische Schauplätze
Das neue Buch von Michael Bienert erscheint im Oktober 2021 zusammen mit der 2. Auflage von E. T. A. Hoffmanns Berlin in gleicher Ausstattung.
Michael Bienert: Das romantische Berlin. Literarische Schauplätze, ca. 200 Seiten, ca. 200 Abbildungen Hardcover mit Schutzumschlag, Format: 21,0 x 22,5 cm, ISBN 978-3-96982-024-7, € 25,00
Sonntag, 2. Mai 2021
Dermaleinst, anderswo und überhaupt
"Wer weder Twitter noch Facebook noch andere angeblich soziale Medien nutzt, wird schon seine Gründe haben. Ein im moralischen Sinne besserer Mensch ist er deswegen noch lange nicht. Ein ignoranter Technik- und Modernitätsverweigerer auch nicht. Was aber dann Man muss ihn sich nicht zwingend als einen Menschen vorstellen, der eher von Künstlern, Büchern, Bildern, Städten und Landschaften angeregt wird als von noch schnelleren Rechnern und noch spezielleren Apps. Aber man darf. Auch als einen, der weiß, dass es nicht wenige Zeitgenossen gibt, denen es ähnlich geht. Für solche Menschen ist dieses Buch gedacht. Der vierte Band geht drei Jahrhunderte zurück und zugleich hinaus in die Welt von heute. Man begegnet einem gelehrten Alpendichter, einem botanisierenden Forscherpoeten, einem etwas schrillen Fräulein und einem Nordlicht aus Gran Canaria. Man lernt böhmische Dörfer kennen, ein unheimliches Slowenien, Rumänien abseits der Klischees und die Donau als Textfluss. Dazu Überraschendes aus Taiwan und einen australischen Aborigine aus Frankreich. Auch Judasohren, Saftlinge und Krause Glucken. Und einiges mehr."
Zu den zuvor erschienenen drei Bänden siehe folgenden Post: http://chamisso-forum.blogspot.com/2020/05/hippies-prinzen-kaiserschmarrn-roschti.html
Donnerstag, 10. Dezember 2020
Chamisso und Fouqué am Gräninger See
Die Märkische Oderzeitung sucht mal wieder nach den Spuren der Dichter:
Montag, 5. Oktober 2020
Freitag, 24. Juli 2020
Krisenstimmung im Chamisso-Museum
Sonntag, 21. Juni 2020
Chamissos Wünschelruthe
Dienstag, 16. Juni 2020
Neustart für Chamisso-Poetikdozentur mit Artur Becker
in Dresden der seit 1985 in Deutschland lebende polnische Schriftsteller Artur Becker ("Drang nach Osten") mit drei Vorlesungen im Herbst. Das Projekt, das mit anderen Partnern begründet worden und bereits 2005 bis 2011 gelaufen war, wird nun in Zusammenarbeit mit dem Dresdner Verein Bildung und Gesellschaft weitergeführt. (Quelle: dpa)