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Donnerstag, 30. Juni 2011

Chamisso in der Humboldt-Box

Das auf dem Berliner Schlossplatz geplante Humboldt-Forum soll ein Ort der Begegnung zwischen den Kulturen werden, des respektvollen Umgangs mit den ethnologischen und außereropäischen Kunstsammlungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, des Erinnerns an die Forschungstraditionen der Humboldt-Universität. Und auch die Literatur soll durch eine Beteiligung der Zentral- und Landesbibliothek einen Platz bekommen. Neben den Humboldt-Brüdern hat vor allem Adelbert von Chamisso die dem Humboldt-Forum zugrunde liegenden Ideen antizipiert. Das Andenken an ihn sollte dort einen festen Platz haben. Die Ausstellung in der heute eröffneten Humboldt-Box, dem Infozentrum auf dem Schlossplatz, gibt einen Vorgeschmack auf die Themen, die im Humboldt-Forum verhandelt werden könnten - wie die weltweite Verbreitung des Porzellans, der Zitrusfrüchte oder der chinesischen Medizin - und berücksichtigt auch den Sprachforscher Chamisso. In einer Ecke wird an die Berliner Forschungstradition zu den Sprachen des Pazifiks erinnert, dort liegt in einer Vitrine neben Wilhelm von Humboldts Buch "Über die Kawi-Sprache auf der Insel Java" auch ein Druck von Chamissos Abhandlung "Über die Hawaiische Sprache" aus. Damit habe Chamisso einen wichtigen Beitrag zur Überlieferung dieser Sprache geleistet, die inzwischen weitgehend durch das Englische verdrängt worden sei, so der Vitrinentext. Ob die Ausstellungsmacher wissen, dass der Nachlass in der Staatsbibliothek zu diesen Forschungen Chamissos sehr viele Aufzeichnungen enthält, die sehr viel ansprechender gewesen wären als das visuell völlig uninteressante Buch in der Vitrine?

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