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Freitag, 11. März 2016

Ein Wendeheft zum Chamisso-Preis 2016

Die Robert Bosch Stiftung hat am 4. März in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz den 32. Adelbert-von-Chamisso-Preis verliehen: Die Schriftstellerinnen und Übersetzerinnen Esther Kinsky und Uljana Wolf erhielten beide den mit je 15.000 Euro dotierten Preis. Esther Kinsky wird für ihr bisheriges Gesamtwerk geehrt, insbesondere für ihren Roman "Am Fluss" (2014). Mit ihrem Werk habe sie sich "als sprachsensible Beobachterin menschlicher Existenz im 21. Jahrhundert erwiesen", so die Jury. Esther Kinsky fasse "die Gefährdungen und die Schönheit eines durch und durch interkulturell geprägten Daseins in betörende Sprachbilder." Laudatorin Katharina Raabe stellte heraus: "Hier liegt ein Werk vor, das einen Verdichtungsprozess dokumentiert. Diese Autorin hat Sätze und Verse geschrieben, von einer Schönheit, dass man sich fragt, wer es ihr in der deutschen Gegenwartsliteratur gleichtun könnte." Uljana Wolf erhält den Chamisso-Preis für ihr bisheriges Gesamtwerk, insbesondere für ihren Lyrikband "Meine schönste Lengevitch" (2013). Michael Braun unterstrich in seiner Laudatio: "Ins Lot kommt in diesen Spracherkundungen nichts, nichts ist erstarrt, alles bleibt in Bewegung, in Gegenbewegung. Und für diese Bewegung, für diesen Unruhezustand des Poetischen, in der uns jedes Wort alarmiert, erhält Uljana Wolf heute den Adelbert-von-Chamisso-Preis."
Zur Preisverleihung ist das Chamisso-Magazin Nr. 14 erschienen, das diesmal nichts Neues über den Namensgeber bringt, dafür ausführliche Porträts der aktuellen Preisträgerinnen und Beiträge zu Zsuszsanna Gahse, Franco Biondi, Rafik Schami und Ilma Rakusa - alle vier AutorenInnen sind PreisträgerInnen vergangener Jahre und feiern in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag. Das Magazin steht online im PDF-Format hier zum Download bereit, die Printausgabe kann bei der Robert-Bosch-Stiftung angefordert werden und bietet ein besonderes Extra: Da es in diesem Jahr zwei gleichberechtigte Preisträgerinnen gibt, zeigt das Heft zwei Frontcover auf der Vorder- und Rückseite. Hat man dieses sogenannte Wendeheft bis zur Mitte gelesen, muss man es um 180 Grad drehen und kann dann vom anderen Titelblatt ausgehend die zweite Hälfte lesen.

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