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Mittwoch, 14. November 2012

Chamisso küsst Brentano

Eine wenig schmeichelhafte Schilderung meines Schöpfers fand ich heute in einem Brief Clemens Brentanos an die Brüder Grimm, datiert auf den Februar 1810: "Zur großen Verwunderung und Gelächter ist Chamisso, Darkelion Kazzenmaul, vor drei Wochen hier herumgegangen, hat Abschied genommen und ist im Moniteur als professeur suplementair zu Napoléonville verkündet worden, er weiß selbst nicht, was er dort vortragen soll, ich habe ihm gerathen, über Wielands Suplementbände zu lesen, ich vergesse den Kerl nimmer mehr, er hat mich Montags 12 Uhr, als wir von Schede gingen, auf der Gasse umarmt und mir seinen mit Bratensauce grundierten, mit Tabacksöl ausgemalten und mit gefrorenem stinkendem Athem gefirnißten Schnurrbart wie ein nassses besch...s Vogelnest mit zerquetschten Eiern aufs Maul gedrückt." Gefunden in Clemens Brentano und die Brüder Grimm von Reinhold Steig, Stuttgart und Berlin 1914, S. 88. Tatsächlich erhielt Chamisso einen Ruf an ein Lyzeum, reiste Ende Januar 1810 über Hamburg nach Paris, wo sich die Hoffnung auf eine Anstellung zerschlug.

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