Phantastik und Skepsis – Lebens- und Schreibwelten Chamissos
Wo Chamisso studierte: die Humboldt-Universität in Berlin |
Call for papers (31.01.2013)
Das neue Interesse an Adelbert von Chamisso und seinem Werk
soll durch eine zweite internationale
Konferenz aufgegriffen und vertieft werden. In der ersten Internationalen
Chamisso-Konferenz 2011 in Paris ging es zunächst darum, die vielen Aspekte der
Werke und der Rezeption Chamissos aufzuzeigen, wobei Literatur, Kunst,
Naturwissenschaft und musikalische Adaption in prägnanten Beispielen behandelt
werden konnten (Korrespondenzen und Transformationen. Neue Perspektiven auf
Adelbert von Chamisso, hrsg. von Marie-Theres Federhofer und Jutta Weber, Göttingen
2013 [Palaestra 337]).
Die zweite Konferenz widmet sich
den zwei Polen in Chamissos Werk unter dem Titel Phantastik und Skepsis – Lebens- und Schreibwelten Chamissos.
- Den Auftakt unserer Konferenz bildet das 200jährige
Jubiläum des Erzähltextes „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“, durch den Chamisso
im gesamten europäischen und teils auch außereuropäischen Raum berühmt wurde.
Die Erzählung eilte dem Weltreisenden gleichsam voran und führte zu einer
identifizierenden Rezeption von Chamisso und seiner Schlemihl-Figur. Der in
verschiedenen Fassungen überlieferte Text soll auch aus
editionswissenschaftlicher Perspektive befragt werden. Weiterführend könnten autobiographische
Inszenierungen in literarischen und wissenschaftlichen Texten Chamissos und
seiner Zeitgenossen bzw. in der Rezeption Chamissos untersucht werden.
Phantastik und Skepsis, die im Schlemihl-Text als Motive
vertreten sind, können auch als maßgeblich für Chamissos Lebenswerk verstanden
werden. Folgende Themenbereiche bieten sich zur näheren Untersuchung an:
- Überschneidungen und Trennungen sowie reale und imaginäre
Orte im Verhältnis von Literatur und Wissenschaft bei Chamisso und innerhalb der
Schriftsteller- und Gelehrtenkultur des 18. und 19. Jahrhunderts
- Chamisso als Vermittler und Übersetzer zwischen den
europäischen Literaturen, im Wissenschaftsaustausch Europas und im Dialog mit
außereuropäischen Kulturen, sowie zwischen norddeutscher und süddeutscher
Dichtung
- Chamisso als Sammler und in produktiver Rezeption von
Volksliedern, literarischen Stoffen, Sagen und religiösen Erzählungen, Sprachen,
Pflanzen, Tieren sowie als Betrachter von Landschafts- und Gesellschaftsformen.
- Aussageformen im Werk Chamissos zwischen Entdecken und
Erfinden, Beschreiben und Erzählen.
Wünschenswert sind Beiträge (20 Min.) zum Werk Chamissos,
die sich wissenschaftlichen bzw. wissenschaftshistorischen Fragestellungen,
literatur- und kulturwissenschaftlichen Aspekten und
editionsphilologischen Fragen widmen.
Es wird gebeten, Abstracts der geplanten Beiträge (max. 1
Seite) bis spätestens 31. Januar 2013
an die Konferenzveranstalter zu schicken: jutta.weber@sbb.spk-berlin.de
oder roland.berbig@rz.hu-berlin.de
Die Konferenzsprachen sind deutsch und englisch, eine
Veröffentlichung der Beiträge ist geplant.
Dr. Jutta Weber
Staatsbibliothek zu Berlin
Stellvertr. Leiterin der Handschriftenabteilung
Potsdamer Str. 33
D - 10785 Berlin
Tel.: +49 30 266 435 100
Prof. Dr. Roland Berbig
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für deutsche Literatur
Sitz: Dorotheenstraße 24
Unter den Linden 6
D -10099 Berlin
Tel.: +49 30 2093 9654
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