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Montag, 25. März 2013

Chamisso als Naturforscher - neue Beiträge von Matthias Glaubrecht

Originalzeichnungen
Chamissos von Salpen
Chamisso hat nicht nur wegen des Schlemihl-Jubiläums 2013/14, sondern auch als Naturforscher jüngst wieder mehr Aufmerksamkeit erfahren. Dass er die Naturkunde seiner Zeit und auf seine Weise gleich­sam mit Sie­benmeilenstiefeln durchmessen hat, zeigt der Beitrag Naturkunde mit den Augen des Dichters. Mit Siebenmeilenstiefeln zum Artkon­zept bei Adelbert von Chamisso von Matthias Glaubrecht im jüngst erschienenen Sammelband Korrespondenzen und Transformationen. Neue Perspektiven auf Adelbert von Chamisso, heraus­gegeben von Marie-Theres Federhofer und Jutta Weber (erschienen im Dezember 2012 bei Vanden­hoeck & Ruprecht, Göttingen; Seiten 51-84).
Glaubrecht hat auch die neue Prachtausgabe der Reise um die Welt (Die Andere Bibliothek, Berlin 2012) mit einem Nachwort versehen. Wie weit Chamisso seiner Zeit und seinen Zeitgenossen oft voraus ge­langt ist, zeigt auch die soeben erschienene detaillierte Untersuchung zu einem erstmals von ihm während der Weltreise entdeckten zoologischen Phänomen - dem Generationswechsel im Lebenszyklus mariner Meeres­tiere, der sogenannten Salpen innerhalb der Manteltiere (Tunicata). Die Berliner Zoologen Matthias Glaubrecht und Wolfgang Dohle bewerten und würdigen Chamissos Beobachtungen und Einsich­ten neu und untersuchen auch die Rezeption von Chamissos Darstellung durch dessen Zeitgenos­sen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dabei untersuchen sie nicht nur die Originalschrift von Chamissos Dissertation De Salpa von 1819, sondern auch handschriftliche Dokumente zur Entstehung dieser Schrift im Nachlass Chamissos in der Staatsbibliothek Berlin: Matthias Glaubrecht & Wolfgang Dohle 2012. Discovering the alternation of generations in salps (Tunicata, Thaliacea): Adelbert von Chamisso’s dissertation "De Salpa" 1819 - its material, origin and reception in the early nineteenth century. Zoosystematics and Evolution 88(2): 317-363. Diese Arbeit steht hier zum Download bereit. Mehr unter  http://www.naturkundemuseum-berlin.de/?id=1391
Inwieweit der Naturforscher Chamisso, der im Herbst 1810 an der Berliner Universität zu studieren begonnen hatte, bereits naturkundliche Kenntnisse und sein Wissen auch in die märchenhafte Dichtung seines 1813 entstandenen Peter Schlemihl einfließen ließ, untersucht ein weiterer Beitrag im jüngst erschienenen Jahrbuch Editio:
Nikolas Immer & Matthias Glaubrecht 2012. Peter Schlemihl als Naturforscher. Das zehnte Kapitel von Chamissos Märchenerzählung in editionsphilologischer und wissenschaftshistorischer Perspektive. – In: Nutt-Kofoth, R., Plachta, B. & Woesler, W. (eds.), Editio – Internationales Jahrbuch für Editionswissenschaft, Bd. 26, pp. 123-144. DeGruyter, Berlin.

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