Foto: Art Sowls, U. S. Fish and Wildlife Service |
Bereits 1912 wurden die Chamisso-Insel und das benachbarte Puffin Island - von dort ist das Foto aufgenommen - als Schutzgebiet ausgewiesen. Auf den kargen Inseln am Polarkreis nisten im kurzen Sommer seltene Seevögel. Das Infoblatt der US-Behörden nennt „black-legged kittyhawkes“, „horned puffins“ und „thick-billed murres“. Um das zu übersetzen, reichen übliche Wörterbücher nicht aus, also muss man erst via Internet die zoologischen Namen herausfinden, vom Lateinischen geht es dann weiter ins Deutsche - zu den klangvollen Bezeichnungen Dreizehenmöwe, Hornlund und Dickschnabellumme. Ab und zu besuchen Robben und Walrosse die Seevögel, manchmal kommt winters ein Fuchs über das zugefrorene Meer vom Festland herüber. Auch die letzten Eskimos lassen es sich nicht nehmen, Vogeleier auf den Inseln zu sammeln, so wie ihre Vorfahren zu Chamissos Zeiten.
Im August 1816 ankerte das russische Forschungsschiff „Rurik“ vor der kleinen Chamisso-Insel. Sie liegt in der Einfahrt zu einer tiefen Bucht des Festlandes, der „Eschscholtz Bay“. Nach dem Kapitän der „Rurik“ sind die vorgelagerte See benannt - der Kotzebuesund - außerdem der Ort Kotzebue, in weitem Umkreis die nächste größere Siedlung mit Flugplatz. Bei ihren Erkundungen um die Chamisso-Insel stieß die Besatzung der „Rurik“ auf Mammutzähne, die aus den Eisschichten des Permafrostboden stammen und von den eingeborenen Inuit als Brennmaterial verwendet werden. Einige Fossilien rettete Chamisso für seine Sammlung. Er konnte nicht verhindern, dass Grabstellen der Inuit aus Treibholz und Grabbeigaben im Lagerfeuer der Russen verbrannten. So etwas ist heutzutage in der „Chamisso Wilderness“ natürlich streng verboten. Es darf aber weiterhin im Naturschutzgebiet gezeltet werden, sofern man sich rücksichtsvoll gegen die Seevögel verhält. Hier geht es zu einer Website, die bei der Lokalisierung hilft. Das Foto ist public domain: zur Bildquelle.
Das ist ja pfiffig, Herr Schlemihl, ich dachte, die Insel sei erst seit 1916 Naturschutzgebiet, aber zumindest Wikipedia gibt Ihnen recht. Hier noch ein paar Links zur Insel:
AntwortenLöschenhttp://www.wilderness.net/index.cfm?fuse=NWPS&sec=wildView&WID=110
http://www.gorp.com/parks-guide/travel-ta-national-wildlife-refuges-sidwcmdev_069182.html
Dort heißt es:
"Chamisso Island and Puffin Island consist of 455 total acres and are located in Kotzebue Sound, just south of the Choris Peninsula, in northwestern Alaska. The vegetation of Chamisso and Puffin islands is classified into three broad categories: beach zone, tundra, and marsh/bog. Thirty-nine species have been identified on Chamisso Island and assigned to these three classifications. Vegetation on Puffin Island is not very diverse, probably numbering fewer than 15 species, including grasses, which are the dominate vegetative cover. Relatively small, but still very significant, colonies of birds inhabit these islands. Approximately 25,000 seabirds nest on Puffin Island, while approximately 3,000 seabirds breed on Chamisso Island. The seabird populations on Puffin Island are comprised of common murres (Uria aalge), thick-billed murres (Uria lomvia), horned puffins (Fratercula corniculata), and large numbers of black-legged kittiwakes (Rissa tridactyla). Horned puffins are the primary species found on Chamisso Island."