Dieses Forum dient dem Austausch über Projekte, die sich mit dem Dichter und Naturforscher Adelbert von Chamisso (1781-1838) beschäftigen. Wenn Sie Chamisso-Projekte vorstellen möchten, Unterstützung suchen oder Veranstaltungen ankündigen wollen, können Sie das auch als nicht registrierter Nutzer tun: Schicken Sie bitte eine Mail mit Ihren Informationen und Fragen an den Webmaster Michael Bienert.

Sonntag, 23. November 2025

Chamissolesen: Ein poetisches Spiel mit oder ohne Versmaß mit Zehra Çırak und Sibylle Nägele

Zehra Çırak © Foto: Massimo Pastore
Lesung und Gespräch
Sonntag, 23. November 2025, 18 Uhr
Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Saal,
John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin
Eintritt frei

Lesung aus Texten von Adelbert von Chamisso und Zehra Çırak

Die Schöneberger Autorin Zehra Çırak schreibt Gedichte, Prosaminiaturen und Erzählungen. Sie wurde 2001 mit dem Adelbert von Chamisso-Preis ausgezeichnet, bereits 1989 hatte sie den gleichnamigen Förderpreis erhalten.

Veranstalter: Literatur-Salon Potsdamer Straße
Gefördert durch die Dezentrale Kulturarbeit Tempelhof-Schöneberg
Literatur-Salon Potsdamer Straße
Sibylle Nägele und Joy Markert
01522 7181579
chamisso-projekt@email.de

Chamisso-Poetikdozentur 2025: Vortrag der Preisträgerin Dana von Suffrin

Dana von Suffrin: Entschuldigung, dass ich Sie zum Lachen gebracht habe
Dienstag, 25. November 2025, 19 Uhr
Sächsische Akademie der Künste, Palaisplatz 3, 01097 Dresden

"Gibt es einen jüdischen Blick auf die Welt, gibt es jüdische Autoren, die unjüdische Literatur schreiben und nichtjüdische Autoren, die jüdische Literatur schreiben? Was will das Publikum eigentlich von uns? In der zweiten Poetikvorlesung betrachten wir vor allem Klischees und Erwartungen, die in der Rezeption jüdischer Literatur an uns getragen werden, etwa Humor, Sex, Antisemitismus, Holocaust, Traumata." (Dana von Suffrin)
Einführung und Moderation:
Dr. Katrin Schumacher, Literaturredakteurin Hauptredaktion Kultur MDR
Lesung: Dana von Suffrin, Schriftstellerin München

Dana von Suffrin widmet sich in ihren Büchern der Geschichte der Juden und des Antisemitismus in Mitteleuropa. Mit ihren Familienromanen Otto (2019) und Nochmal von vorne (2024) bringt sie die Erfahrung der Shoah und der Migration, die Fragen von Schuld, auch der Überlebenden, aber auch die Schikanen gegen Juden nach 1945 im kommunistischen Rumänien in die deutschsprachige Literatur ein.  Die beiden Romane erzählen von Vater-Töchter-, und von Geschwister-Beziehungen, von jüdisch-deutschen Ehen, von der Last der Vergangenheit, von Streit und Sprachlosigkeit in der Familie – und von der beharrlichen Liebe, die dennoch solch schwierige Beziehungen prägt. Die Texte von Dana von Suffrin stehen mit ihrem Humor in der Tradition eines internationalen jüdischen Erzählens, das die Schrecken der Geschichte niemals vergisst.

Weitere Infos: https://www.sadk.de/programm/chamisso-poetikdozentur-ii-mit-dana-von-suffrin

Montag, 10. November 2025

Chamissos Spuren - Ulrike Ottinger und Dana von Suffrin im Gespräch mit Selma Jahnke

»Ich bin nirgends am Platze, ich bin überall fremd« – der als Kind zur Flucht gezwungene Schriftsteller Adelbert von Chamisso (1781-1838) fasst Erfahrungen von Fremdsein in seine Literatur, die uns heute noch direkt ansprechen. Was uns ebenso unmittelbar erreicht, ist sein späterer freiwilliger Aufbruch zu einer großen Reise in die Weite und Fremde, seine Neugier, seine Vorsicht, sein Bestreben, aufzuzeichnen und festzuhalten. Die Autorin Dana von Suffrin, Trägerin des Chamissopreises 2025, und die Filmemacherin Ulrike Ottinger (»Chamissos Schatten«) sprechen, moderiert von der Literaturwissenschaftlerin Selma Jahnke, über Fragen zu Herkunft und Fremdsein, Reisen und Bleiben, der unabschließbaren Suche nach Vergangenheit und Zukunft, Geborgenheit und Weite. Auf ganz unterschiedliche Art lassen sich von den Werken der Künstlerinnen Verbindungslinien zum Dichter und Forscher Chamisso ziehen – eine Expedition in Bild und Text. 

Eine Veranstaltung von Literaturhaus Berlin und Literatur-Salon Potsdamer Straße

Termin: Freitag, 28.11.2025, 19:00 Uhr 
Ort: Rathaus Schöneberg, Marlene-Dietrich-Saal, John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin 
Eintritt: 9 € / erm. 6 € / Berlin-Ticket S 3 € / Tickets

Die Reihe »Auf Chamissos Spuren« wird gefördert durch die Dezentrale Kulturarbeit Tempelhof-Schöneberg.

Chamisso-Projekt / Literatur-Salon Potsdamer Straße 
Sibylle Nägele und Joy Markert 
01522 7181579 
chamisso-projekt@email.de

Abbildungen: Ulrike Ottinger © Anne Selders
Dana von Suffrin © Kyrill Constantinides
Selma Jahnke © Selma Jahnke

Dienstag, 4. November 2025

Zum Tod von Bernd Ballmann

Bernd Ballmann im National Maritime
Museum (Greenwich/London).
Foto von Jobst Richard Thuerauf
 
Ein akribischer Leser und Sammler, ein wunderbarer Kollege im Kreis der Chamisso-Freunde, der beste Kenner der reichen Illustrationsgeschichte von "Peter Schlemihls wundersamer Geschichte" - das war Bernd Ballmann, der (wie sein Sohn Henry Ballmann mitteilte) am 21. Oktober 2025 verstorben ist. Auf seine Initiative ging die Wanderausstellung über die Geschichte dieses Buches zurück, die ab Ende 2014 im Frankfurter Kleist-Museum und andernorts zu sehen war. Viel größer und opulenter hätte sich Bernd Ballmann seine Chamisso-Ausstellung gewünscht, doch leider war das "Kulturwerk", das Buchmuseum der Berliner Staatsbibliothek, damals noch nicht fertiggestellt. Es war immer eine Freude, sich mit ihm über Chamisso oder Kafka, Gott und die Welt zu unterhalten, weil er die Dichter und ihre Werke beim Wort nahm. Für den genauen Leser blieb die Länge von Schlemihls Siebenmeilenschritten nicht im Ungefähren, sondern ließ sich genau berechnen (siehe dazu seinen Beitrag im Chamisso-Forum). Bernd Ballmann hatte ein großes Vergnügen, sich in solche Details zu vertiefen. Einmal schickte er aus London einen Kommentar zur fünffachen Verwendung des Partikels auch in Chamissos Gedicht Lebe wohl (hier nachzulesen). Seine Genauigkeit, seine Zugewandtheit, seine Beharrlichkeit und sein feiner Humor werden vielen Chamissoforschern in guter Erinnerung bleiben.

Bernd Ballmann in den Räumen der Linnean Society, London, 2011

Samstag, 4. Oktober 2025

"Die Gauner" in der KI-Falle

Im Jahr 2007 veröffentlichte der Verlag Matthes & Seitz unter dem Titel "Die Gauner" und dem Namen Chamissos eine Sammlung von Kriminalgeschichten, die von einigen Feuilletons als sensationelle Entdeckung gefeiert wurden. Chamisso selbst hat jedoch seine Urheberschaft eindeutig bestritten. „Ein Buchhändler-Verleger, der übrigens in schlechtem Ruf steht, findet meinen Namen bekannt genug, um ihn auf den Titel fabrizierter Bücher zu setzen, die er in Umlauf gebracht“, schrieb er im Juli 1836 verärgert an seinen Bruder. Chamisso vermied klüglich eine öffentliche Richtigstellung, um dem Machwerk nicht noch mehr Publizität zu verschaffen. Der Redakteur des Chamisso-Forums hat eine Richtigstellung in der Stuttgarter Zeitung vom 15. Dezember 2008 publiziert, aus Anlass der Chamisso-Biografie von Beatrix Langner. 
So weit, so klar. Das Problem: Versuchen Sie bitte im Jahr 2025 mal, durch eine Google-Suche oder mit Hilfe einer KI einen Hinweis auf die falsche Zuschreibung der Herausgeberschaft zu finden. Es ist unmöglich, selbst wenn Sie gezielt danach fahnden. 
Nun besteht zwar die Möglichkeit, der Google-KI diesen Fehler zu melden und vielleicht korrigiert sie ihn auch. Was im Erfolgsfall jedoch heißt: Man hat als Spezialist unbezahlt einer fragwürdigen Technik zugearbeitet, auf die man letztlich keinen wirklichen Zugriff hat und deren Einsatz rein kommerziellen Interessen folgt. Was für eine Gaunerei!

Gelegenheit macht Dichtung - Aufsatz von Peter Sühring in "Musik und Ästhetik"

In der Zeitschrift "Musik und Ästhetik" (24/ 4/2025) ist ein Aufsatz von Dr. Peter Sühring erschienen, der sich der "Weite und Vielfalt der okkasionellen Schreibweise" in Chamissos Lyrik widmet. Interessant sind auch Hinweise auf die Rezeption Chamissos bei dem Komponisten Niolaus von Reznicek und dem Schriftsteller Dieter Kühn, der in seinem letzten Buch "Die letzte Woge" den Besuch in der Chamisso-Ausstellung des Kreuzbergmuseums im Jahr 2004 verarbeitete.

Hier ein Abstract des Verfassers zu seinem Aufsatz:

Ausgehend von Musik zu Sujets von Chamisso (real: Schumanns Vertonung des Zyklus Frauen-Liebe und Leben und Rezniceks Chamisso-Variationen fiktiv: die erfundene Zusammenarbeit zwischen Franz Xaver Mozart und Chamisso für eine antikolonialistische Oper) werden Besonderheiten in der lyrischen Produktion Chamissos betrachtet. Sie ist von einem mehrdeutigen Problembewusstsein über französisch-preußische, adelig-bürgerliche oder wissenschaftlich-künstlerischen Doppelidentitäten in der Person des Dichters geprägt, mit denen er sich abzufinden bemüht. Zwar findet er den Weg zum Weltumsegler, Naturforscher und Dichter, bleibt aber fatalistisch gestimmt. Seine multiple Lebenssituation (eine Gegenposition zur modischen Identitäts-Debatte der Gegenwart) prädestiniert ihn, sich für eine Poesie und Poetik des Okkasionellen zu öffnen, in der das Gewährenlassen eines unwillentlichen Anströmens von Erfahrungen eine entscheidende Rolle spielt. Diese den Gelegenheiten hingegebene Art zu Dichten, führt zu einem Reichtum der Themen und Motive, die sich in dem von Chamisso seinen Gedichten beigegebenen Apparat widerspiegeln, der in einem Katalog mitgeteilt wird. 

Der Aufsatz steht hier für 3 Euro zum Download bereit:

https://www.musikundaesthetik.de/article/99.120205/mu-29-4-24 

Eine Aufnahme des Orchesterwerks Nikolaus von Reznicek findet sich hier:

https://www.bing.com/videos/riverview/relatedvideo?q=Reznicek+Chamisso-Variationen&mid=4740C1CCE8EF18220CAF4740C1CCE8EF18220CAF&FORM=VIRE 

Donnerstag, 2. Oktober 2025

Chamisso-Publikationsstipendium für Bahram Moradi

Auch in diesem Jahr vergibt die Friedrich-Baur-Stiftung das Chamisso-Publikationsstipendium. Den Preis erhält am 09.10.2025 der Schriftsteller Bahram Moradi. Das Stipendium wird jährlich vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Schirmherr des Preises ist die Friedrich-Baur-Stiftung, Zweck des Stipendiums ist die Veröffentlichung eines literarischen Werkes in deutscher Sprache eines Autors oder einer Autorin aus einer nicht-deutschen Herkunftskultur und Sprache.
Im Wallstein Verlag erscheint am 11. Oktober Moradis Roman »Das Gewicht der anderen«, übersetzt aus dem Persischen von Sarah Rauchfuß.
Der Schriftsteller Michael Krüger wird den von ihm erwählten Preisträger vorstellen und  Ausschnitte aus seinem Werk lesen. Musikalisch wird der Abend von der Komponistin und Tar-Virtuosin Elshan Ghasimi begleitet, die zu den wenigen Meisterinnen klassischer, persischer Musik weltweit gehört.

Donnerstag, 11. September 2025

Briefe von Dorothea von Chamisso online

Stammbaum der Nachfahren 
Adelbert von Chamissos 
aus dem Briefwechsel
Die Germanistin Alexandra Hildebrandt, die über Chamisso promoviert hat, veröffentlicht Ihren Briefwechsel mit Dorothea von Chamisso, der letzten Trägerin des Names in Deutschland. Sie wurde am 14. September 1912 geboren und starb am 26. November 2010 in Leverkusen. Sie studierte Altphilologie an der Universität Köln und war die Witwe des 1944 als Kriegsteilnehmer verschollenen Urenkels von Adelbert von Chamisso, Otto Walter von Chamisso. In dem freundschaftlichen Briefwechsel geht es um Forschungsfragen und die Familie Chamisso. Hier sind die Dokumente abgelegt: https://dralexandrahildebrandt.blogspot.com/2025/08/briefwechsel-mit-dorothea-von-chamisso.html

Montag, 25. August 2025

Chamissos letzte Adressen - Literarische Führung am 6. 9. 2025, 15 Uhr

Mit Michael Bienert, Sibylle Nägele und Joy Markert 

Der Dichter und Naturforscher Adelbert von Chamisso lebte zuletzt in der Kreuzberger Linden- und Friedrichstraße, unweit des noch erhaltenen Collegienhauses, in dem sein Freund E. T. A. Hoffmann als Richter gearbeitet hatte. Ihre letzten Wege führten durch das Hallesche Tor auf die damals noch vor der Stadt gelegenen Friedhöfe, wo auch Zeitgenossinnen wie Henriette Herz und andere Weggefährten ihre letzte Ruhe fanden. Das Grab des Sohnes Hermann Freimund von Chamisso ist ebenfalls erhalten. So erzählt der Friedhof bis heute viel über Chamissos Zeit, seine Freundschafts- und Familienbeziehungen.

Teilnahme kostenlos, Treffpunkt erfahren Sie bei Anmeldung

Chamisso-Projekt
des Literatur-Salons Potsdamer Straße
in Kooperation mit dem Ev. Friedhofverband Berlin Stadtmitte

01522 7181579

chamisso-projekt@email.de

Das Projekt wird gefördert durch die Dezentrale Kulturarbeit Tempelhof-Schöneberg

Freitag, 25. Juli 2025

"Die Natur muss gefühlt werden" - auf den Spuren von Merian, Humboldt und Chamisso

Führung im Botanischen Garten der Universität Potsdam am 19. 9. 2025 um 19 Uhr, Infos und Anmeldung: https://www.uni-potsdam.de/de/veranstaltungen/detail/2025-09-19-die-natur-muss-gefuehlt-werden-auf-den-spuren-von-merian-humboldt-und-chamisso

Was verbindet eine Künstlerin aus Amsterdam, einen deutschen Wissenschaftler aus Berlin und einen französischen Dichter? Die Antwort ist einfach gefunden - die Natur und das Interesse an unbekannten und unerforschten Orten. Handelt es sich doch um Maria Sibylla Merian, die bereits 1699 nach Surinam aufbrach, Alexander von Humboldt, den es gleich mehrfach in die Welt zog und der dabei Lateinamerika, die USA und Zentralasien bereiste und Adelbert von Chamisso, der als Naturforscher und Botaniker einmal die Welt umsegelte. Allen dreien und weiteren spannenden Naturforscher*innen wollen wir im Rahmen unserer literarisch-botanischen Führung nachspüren und gemeinsam mit Ihnen im Botanischen Garten Potsdam die Natur einer anderen Welt und exotische Pflanzen entdecken.
Freuen Sie sich auf einen kurzweiligen Abend in unseren Gewächshäusern mit interessanten Pflanzen, literarischen Texten und einem Abschlussgetränk passend zur Führung.

Donnerstag, 3. Juli 2025

Chamisso-Spaziergang in Berlin-Mitte am 25. Juli 2025 mit Michael Bienert

Freitag, 25. Juli 2025
17 Uhr

"Erworben hab' ich mir der Freunde viele…"
Literarischer Spaziergang mit Adelbert von Chamisso in Berlin-Mitte

Treffpunkt: wird bei Anmeldung mitgeteilt

Erworben hab ich mir der Freunde viele", lautet eine Zeile in Adelbert von Chamissos Gedicht „Berlin“. Als Student hat er an der Einrichtung des ersten Naturkundemuseums mitgearbeitet, später der Universität wichtige Sammlungsstücke von seiner Weltreise geschenkt. Mit E. T. A. Hoffmann hat er an literarischen Projekten gearbeitet und wurde von Alexander von Humboldt gefördert. Heute pflegt die Staatsbibliothek den umfangreichen literarischen Nachlass des Dichters und Naturforschers, der im Rahmen eines großen Digitalisierungsprojekts für Forscher in aller Welt zugänglich gemacht wurde. In Berlin-Mitte liegen die Knotenpunkte des Chamisso-Netzwerks besonders nah beieinander. Geleitet wird die Spurensuche von Michael Bienert, der seit vielen Jahren zu Chamisso publiziert und Stadtspaziergänge ins Berlin des frühen 19. Jahrhunderts anbietet. In seinem Buch „Das romantische Berlin“ (vbb, 2022) übernimmt ein Nachfahre Peter Schlemihls, der berühmtesten Figur aus Chamissos Werk, die Rolle des Erzählers und eines mit Siebenmeilenstiefeln ausgerüsteten Stadtführers. Für den Abendspaziergang reicht normales Schuhwerk aus!

Teilnahme kostenlos, wir bitten um Anmeldung beim Veranstalter: Literatur-Salon Potsdamer Straße, Nägele/Markert, chamisso-projekt@email.de, mobil: 01522 7181579

Das Projekt wird gefördert durch die Dezentrale Kulturarbeit Tempelhof-Schöneberg.

 

Mitgliederversammlung und Chamisso-Abend im Frankfurter Romantik-Museum am 17. 9. 2025

Im Zusammenhang mit der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, in deren Zentrum diesmal das Gastland der Philippinen stehen wird, veranstaltet das Freie Deutsche Hochstift in Frankfurt am 17. September einen Chamisso- Abend, an dem Matthias Glaubrecht, Monika Sproll und Walter Erhardt den Aufenthalt Chamissos auf den Philippinen während seiner Weltreise im Jahr 1818 näher betrachten werden. Die Chamisso-Gesellschaft nimmt diese Veranstaltung zum Anlass, eine Mitgliederversammlung einzuberufen, die – wie schon einmal in den Jahren zuvor – im Romantik-Museum in Frankfurt am Main stattfinden wird.

Mitgliederversammlung, 17. September 2025 um 15 Uhr.

Anschließend findet um 17 Uhr eine Führung zur so genannten Chamisso-Station im Romantik-Museum statt.

Um 19 Uhr ist im Arkadensaal die Veranstaltung: „Adelbert von Chamisso auf den Philippinen und rund um die Welt“, mit Walter Erhart, Matthias Glaubrecht und Monika Sproll.

Dienstag, 10. Juni 2025

Chamisso-Sommer: Veranstaltungen des Literatur-Salons Potsdamer Straße

Der Rabe als Weltenschöpfer, 2014
 © Ulrike Ottinger

»Auf Chamissos Spuren« 
Projekt mit Lesungen, Filmen und Führungen
 
Selten hat eine Geschichte so viel bewegt. »Peter Schlemihls wundersame Geschichte« von 1813, vom Mann ohne Schatten, vom Glückssäckel, der Tarnkappe und von den Siebenmeilenstiefeln nimmt die Lebensgeschichte des Autors Adelbert von Chamisso vorweg.
Der Migrant aus Frankreich wurde Naturforscher, Weltreisender und Dichter. Mit einer russischen Expedition auf der Suche nach der Nordwest-Passage, segelte er ab 1815 drei Jahre um die Welt, botanisierte, sammelte und schrieb.
Nach seiner Rückkehr arbeitete er im Königlichen Botanischen Garten, heute Heinrich-von-Kleist-Park in Schöneberg. Chamisso lebte von 1781 bis 1838. Sein Leben war romantisch und modern.
 
Programm:
 
Sa., 21.06., 19 Uhr: Roland Kretschmer, freier Rezitator, liest aus »Peter Schlemihls wundersame Geschichte« von Adelbert von Chamisso
Eintritt frei

Ab So., 22.06., 18 Uhr: »Chamissos Schatten. Eine Filmreise zur Beringsee in drei Kapiteln«, aufgeteilt auf vier Abende. Ulrike Ottinger, avantgardistische Filmemacherin, Malerin und Fotografin, folgte 2014 den nördlichen Expeditionsrouten Chamissos auf seiner Reise um die Welt:
 
So., 22.06., 18 Uhr, Kapitel 1, Alaska und die aleutischen Inseln, 193 Min.
Fr., 04.07., 18 Uhr, Kapitel 2, Teil 1: Tschukotka, 192 Min.
Sa., 05.07., 18 Uhr, Kapitel 2,Teil 2: Tschukotka und die Wrangelinsel, 156 Min.
So., 06.07., 18 Uhr, Kapitel 3: Kamtschatka und die Beringinsel, 177 Min.
 
"Zeit meint hier nicht die Länge des Films, sondern die Gleichzeitigkeit der Jahrhunderte, die Zeit, die man im Kino dazugewinnt." Berlinale-Programm 2016
 
Ort: Marlene-Dietrich-Kinosaal, Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin,  Eintritt frei
 
Im Sommer besuchen wir Chamissos Orte in Berlin, u.a. mit Autor und Stadtführer Michael Bienert. Im Herbst gibt es weitere Lesungen und Gespräche. 
 
Veranstalter: Literatur-Salon Potsdamer Straße
Infos: Sibylle Nägele und Joy Markert, chamisso-projekt@email.de, mobil: 01522 7181579
Das Projekt wird gefördert durch die Dezentrale Kulturarbeit Tempelhof-Schöneberg
 

Mittwoch, 4. Juni 2025

Hula kahiko auf der Pfaueninsel am 14. Juni 2025

Die Begegnung mit den Sandwich-Inseln und die Freundschaft mit Hawaiiannern während seiner Weltreise zählt zu den schönsten Episoden in Adelbert von Chamissos Biografie und seinem Bericht "Reise um die Welt". Das Projekt eines Wörterbuchs der hawaiianischen Sprache konnte er nicht vollenden, die Materialsammlung dazu verwahrt die Staatsbibliothek. Hat er den ersten Hawaiianer in Berlin noch kennengelernt? Einiges spricht dafür, so die Zeichnung von Schadow (links) aus dem Jahr 1824, die nur in Berlin entstanden sein kann; zu diesem Zeitpunkt lebte auch Chamisso hier.

Veranstaltungshinweis:

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) lädt am Samstag, dem 14. Juni 2025, um 12 Uhr zu einer besonderen Veranstaltung auf der Berliner Pfaueninsel ein: Zu Ehren von Harry Maitey wird auf der Liegeweise ein Hula kahiko – ein traditioneller hawaiischer Tanz, der mit Gesang und rituellen Instrumenten historische oder mythologische Geschichten erzählt – aufgeführt.


Harry Maitey (1807-1872) war der erste bekannte Hawaiier, der im 19. Jahrhundert nach Preußen kam und auf der Pfaueninsel lebte. Sein einzigartiges Schicksal und seine kulturelle Bedeutung werden im Rahmen dieser Veranstaltung gewürdigt. Schlossleiterin Anke Berkhoff (SPSG) und Dr. Thomas Tunsch vom Museum für Islamische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin geben Einblicke in Maiteys Leben und seine Spuren in der preußischen Geschichte.

Anschließend wird der traditionelle Hula kahiko „He mele no Harry Maitey“ („Ein Lied für Harry Maitey“) durch den Verein „No ka Hoʻomanaʻo Ana Ia Berlin e.V.“ aufgeführt. Dieser erzählende Tanz im alten Stil des Hula wurde 2013 in Honolulu von Frank Ka‘ananā Akima, Aki Dinda und Hapi Hermann konzipiert und 2015 erstmals in Berlin aufgeführt. Die Darbietung wird von indigenen Künstler:innen aus Hawai‘i begleitet.

Der Verein „No ka Hoʻomanaʻo Ana Ia Berlin e. V.“ wird seit 2012 von mehreren hawaiischen Kumu (Lehrer) bei der Pflege hawaiischer Traditionen begleitet und unterstützt. Außerdem sieht er sich der traditionellen und zeitgenössischen Kultur Hawai‘is nach Maßgabe der betreuenden und unterstützenden Kumu Hula verpflichtet und pflegt damit den interkulturellen Austausch mit Hawai‘i. Die Traditionen der Beziehungen zwischen Hawai‘i und Deutschland zu berücksichtigen ist dem Verein ein wichtiges Anliegen.

Samstag, 14. Juni 2025, 12 Uhr
Pfaueninsel, 14109 Berlin; der Hula kahiko findet auf der Liegewiese statt
Eintritt frei, Fährticket erforderlich (6 Euro, ermäßigt 5 Euro, Familienkarte 12 Euro)


Samstag, 8. Februar 2025

Preisträgerin des Chamisso-Preises 2025: Dana von Suffrin

Dana von Suffrin. Foto: Tara Wolf
Dana von Suffrin widmet ihre schriftstellerische Arbeit der Geschichte der Juden und des Antisemitismus in Mitteleuropa. Mit ihren Familienromanen Otto (2019) und Nochmal von vorne (2024) bringt sie die Erfahrung der Shoah und der Migration, die Fragen von Schuld, auch der Überlebenden, aber auch die Schikanen gegen Juden nach 1945 im kommunistischen Rumänien in die deutschsprachige Literatur.

Die beiden Romane erzählen von Vater-Töchter-, und von Geschwister-Beziehungen, von jüdisch-deutschen Ehen, von der Last der Vergangenheit, von Streit und Sprachlosigkeit in der Familie und von der beharrlichen Liebe, die dennoch solch schwierige Beziehungen prägt. Die Texte von Dana von Suffrin stehen mit ihrem Humor in der Tradition eines internationalen jüdischen Erzählens, das die Schrecken der Geschichte niemals vergisst.

Dana von Suffrin wurde 1985 in München in einer jüdisch-deutschen Familie geboren. Sie promovierte 2017 über die Wissenschaftsgeschichte im Jischuw. Heute lebt sie als freie Autorin in München.

Termin und Ort der Preisverleihung
16. Mai 2025, Beginn 18 Uhr, Einlass 17.30 Uhr
Aula des St. Benno Gymnasiums, Pillnitzer Str. 39, 01069 Dresden

Mehr Infos: https://www.sadk.de/preise/chamisso-preis-und-poetikdozentur

Sonntag, 22. September 2024

Chamisso-Publikationsstipendium 2024

Die Bayerische Akademie der Schönen Künste vergibt seit 2019 das mit 10.000 Euro dotierte Chamisso-Publikationsstipendium der Friedrich-Baur-Stiftung. Ziel ist die Veröffentlichung eines literarischen Werkes in deutscher Übersetzung von einem Autor nichtdeutscher Herkunft bzw. Sprache. Preisträger ist 2024 Adalrahman Alqalaq.

Verleihung am 9. 11. 1024, 17 Uhr in 96224 Burgkunststadt, Regens-Wagner-Platz 

Lesung und Gespräch mit Michael Krüger
Am Klavier: Maharani Chakrabarti
Eintritt frei - Kartenreservierung unter 09572/750011

Freitag, 20. September 2024

Lausitzer LesART: Matthias Glaubrecht über Adelbert von Chamisso

Veranstaltung am

  • Montag, 23. September 2024
  • 19:00 – 18:00 Uhr
  • Veranstaltungsort: Stadt- und Regionalbibliothek, Berliner Str. 13/14, 03046 Cottbus

 

Der Evolutionsbiologe, Biosystematiker und Wissenschaftshistoriker Matthias Glaubrecht hat bei seiner Spurensuche einen bis heute übersehenen Schatz gehoben - die bewegte Lebensgeschichte eines Heimatlosen zwischen Krieg, Kunst, Wissenschaft und Weltumseglung.
Adelbert von Chamisso kam als Flüchtling in den Wirren der französischen Revolution nach Deutschland. In der Fremdsprache Deutsch begann er zu dichten, erfand die Gestalt des schattenlosen Peter Schlemihl und wurde damit berühmt. Doch es zog ihn hinaus in die Welt. Als Mitglied einer Forschungsreise auf der Suche nach der Nordostpassage fand er als Naturkundler unbekannte Pflanzenarten und deckte Naturgesetze auf, die noch Darwin beeindruckten.

Matthias Glaubrecht ist Professor für Biodiversität der Tiere an der Universität Hamburg. Er verfasste mehrere Bücher und erhielt 2023 den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa.

Moderation: Hendrik Röder, Brandenburgisches Literaturbüro
Mitveranstalter: Brandenburgisches Literaturbüro, Lausitzer Rundschau

https://www.bibliothek-cottbus.de/de/aktuelles/veranstaltungskalender/artikel-lausitzer-lesart-matthias-glaubrecht.html

Montag, 16. September 2024

Neuaufstellung der Chamisso-Gesellschaft

Bei ihrer letzten Mitgliederversammlung im Berliner Literaturhaus im Juni 2024 hat sich die bisherige Vorsitzende der Chamisso-Gesellschaft, Frau Dr. Jutta Weber, nach 13 Jahren verabschiedet, ebenso wie die langjährige Schatzmeisterin Christel Lerch. Die neu gewählte Leitung setzt sich nun so zusammen:

Vorstand

Prof. Dr. Walter Erhart (Vorsitzender)               

Prof. em. Dr. René-Marc Pille (Stellvertretender Vorsitzender)      

Dr. Monika Sproll (Stellvertretende Vorsitzende)

Sibylle Nägele (Schatzmeisterin / Geschäftsführerin)

Dr. Gabriele Dürbeck (Mitglied des Vorstandes)

Isabel Hoffmann López (Mitglied des Vorstandes)

Die neue Postanschrift der Gesellschaft lautet:

Internationale Chamisso-Gesellschaft Berlin e.V.
c/o Sibylle Nägele
Grunewaldstraße 14
10823 Berlin

Montag, 2. September 2024

Wenn ein Linguist Naturwissenschaften übersetzt: Hannibal Evans Lloyd und Adelbert von Chamisso

Hannibal Evans Lloyd (1771–1847) war ein englischer Sprachwissenschaftler und Übersetzer, der schon früh ein literarisches Interesse an fremdsprachiger Literatur entwickelte, vor allem an Autoren des späten 18. Jahrhunderts, wie dem deutschen Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock. Es gelang ihm, die drei Bände der Weltumsegelung von Otto von Kotzebue rasch ins Englische zu übersetzen und als „A Voyage of Discovery into the South Sea and Beering's Straits“ zu veröffentlichen. Chamissos „Bemerkungen und Ansichten auf einer Entdeckungs-Reise“ wurden in der Mitte des zweiten Bandes und der Rest des dritten Bandes veröffentlicht. Mehr lesen